Die Ärzteschaft im Nationalsozialismus: Ausstellung "Systemerkrankung" in der KVB zu sehen
Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zeigt von Montag, 7. bis Freitag, 25. Juli 2025 in ihrem Foyer in der Elsenheimerstraße 39 in München die Wanderausstellung "Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus". Die Ausstellung dokumentiert die Verstrickung der Ärzteschaft und ihrer Standesvertretungen in das nationalsozialistische Unrechtssystem. Sie basiert auf einem mehrjährigen Forschungsprojekt im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und wurde vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin kuratiert.
In Texten, Fotografien, historischen Dokumenten und Medienstationen werden Fallgeschichten von jüdischen Ärztinnen und Ärzten sowie von Medizinerinnen und Medizinern erzählt, die sich aktiv an Zwangssterilisationen, "Euthanasie"-Morden oder Menschenversuchen beteiligten. Der Ausstellungstitel "Systemerkrankung" steht sinnbildlich für die strukturelle Durchdringung des NS-Gedankenguts im medizinischen Alltag jener Zeit.