Gespräch mit dem Amtschef des Digitalministeriums

v.l.n.r: 1.VFB-Vizepräsident Dr. Markus Beck, Amtschef Dr. Hans Michael Strepp, VFB-Präsident Dr. Thomas Kuhn, VFB-Vizepräsidentin Eva Maria Reichart

Freie Berufe fordern Vereinheitlichung der Erreichbarkeit von Behörden

Gespräch mit dem Amtschef des Digitalministeriums

 

Bei einem Besuch im Bayerischen Digitalministerium forderte der Verband Freier Berufe in Bayern einen einheitlichen Behördenzugang in Bayern sowie die Beteiligung der Freien Berufe am Förderprogramm Digitalbonus Bayern.    

„Die digitale Nutzbarkeitsschwelle für öffentliche Leistungen ist immer noch zu hoch. Es gibt ein Informationsdefizit in der Bevölkerung und ein Nebeneinander von Nutzerkonten wie etwa das Elster-Zertifikat, die BayernID oder die MünchenID. Als Rechtsanwalt fehlt mir außerdem ein Zugang, mit dem ich für einen fremden Dritten tätig werden kann und mit einer Funktion zum Hochladen der Vollmacht“, so VFB-Präsident Dr. Kuhn.

Dass Deutschland beim einheitlichen digitalen Behördenzugang hinterher hinkt, darüber waren sich VFB-Präsident Dr. Thomas Kuhn, der 1. Vizepräsident des VFB Dr. Markus Beck und VFB-Vizepräsidentin Eva Maria Reichart bei ihrem Gespräch mit dem Amtschef des bayerischen Digitalministeriums Dr. Hans Michael Strepp einig.

Neue Möglichkeiten der Vereinheitlichung werden sich zukünftig allerdings mit der Einführung einer DeutschlandID ergeben. Das Ministerium sieht deren Erfolg aber abhängig von der Hürde des Zugangs. Solange der Personalausweis manuell aufs Handy aufgelegt werden müsse, sei die Hürde zu hoch. Stattdessen soll die Authentifizierung mit einer im Handy befindlichen Software geschehen, wie dies auch schon bei Bank-Apps geschieht. Dies soll bis zum Jahre 2026 umgesetzt sein.

Man war sich einig, dass es irgendwann zu einer „digital only“ - Lösung kommen wird. Zumindest im privaten Bereich wird es jedoch noch länger bei der aktuell bestehenden Doppelstruktur Digital und Papier bleiben. Im Unternehmensbereich hingegen werde zukünftig eine Verpflichtung der digitalen Nutzung kommen, was zunächst aber eine Vereinheitlichung der Kanäle voraussetze.             

Die Freien Berufe haben ein großes Finanzierungsproblem bei der Digitalisierung ihrer Praxen, Kanzleien und Büros, um sich hier zukunftsfähig aufzustellen. Für Irritation sorgt deshalb seit Jahren, dass die Freien Berufe bei der Förderung Digitalbonus der Bayerischen Staatsregierung explizit ausgenommen wurden. VFB-Präsident Dr. Kuhn wiederholte auch in diesem Gespräch die Forderung des VFB nach einem überfälligen Einbezug der Freien Berufe in dieses Förderprogramm.

 

 


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